Eine der elemenarsten Fragen, die du dir beim Kauf deines Meerwasseraquariums stellen wirst – welche Größe ist die passende für mich? Standard, Extragroß, oder vielleicht doch lieber Nano? Aus meiner Erfahrung heraus gibt es eine elementare Wahrheit, auf die man beim Kauf des passenden Beckens auf jeden Fall achten sollte: Size does matter…
Denn es ist nun mal so, das viele der schönsten Meerwasser-Fische ziemlich große Aquarien benötigen, damit sie genügend Schwimmraum haben und somit artgerecht gehalten werden können. Das heißt also – je größer das Aquarium, desto mehr und schönere (und meist auch größere) Fische kannst du dir halten. Und mal im Ernst: das ist es doch am Ende, was den meisten Aquarianern nun mal auch den meisten Spaß macht. Denn wer schaut sich schon stundenlang ein Nanoaquarium an, in dem nur Korallen und ein, zwei Garnelen zu Hause sind?
Welche Beckengröße für das Aquarium?
Ein weiterer Vorteil der großen Aquarien: Sie laufen deutlich stabiler und verzeihen mehr Fehler als kleine Aquarien. Denn da sie mehr Wasser enthalten, ist das Ökosystem insgesamt stabiler und verkraftet darum Schwankungen in der Wasserqualität usw. deutlich besser. Wird zum Beispiel versehentlich mal zu viel gefüttert, sind in einem großen Aquarium deutlich mehr Mikroorganismen vorhanden, die sich um das Futter kümmern und so die Phosphatwerte nicht zu sehr in die Höhe treiben.
Und auch falls einmal der Heizstab ausfallen sollte, kühlt ein großes Aquarium spürbar langsamer aus. Die Aquariengröße ist damit ein entscheidender Faktor für die Zufriedenheit deiner Fische.
Meine Empfehlung: ein Aquarium mit 250 Litern (z.b. 100cmx50cmx50cm).
Das ist eine Aquariengröße, die sehr stabil läuft und außerdem ausreichend Platz für einige der schönsten Meerwasserfische bietet. Ein weiterer Vorteil: da dies eine sehr verbreitete Standardgröße ist, bekommst du hierfür so gut wie überall passende Technik und Zubehör, günstige Sonderangebote oder gebrauchtes Equipment über Online-Kleinanzeigen usw.
Größere Becken, z.B. 500 Liter oder aufwärts, sind richtig teuer und auch im Equipment und den laufenden Kosten nicht zu verachten – darum rate ich davon eher ab.
Beim Kauf solltest du übrigens eher Wert darauf legen, dass das Meerwasseraquarium möglichst lang ist – und nicht möglichst hoch. Denn die meisten Fische können einen hohen Schwimmraum nicht richtig nutzen, weslhalb du die Höhe überhaupt nicht für deine Fische ausnutzen kannst. Darum nimm immer lieber ein längeres als ein höheres Becken, falls du die Wahl hast. Viel wichtiger ist mir persönlich eine Tiefe von 50 bis 60 Zentimeter. Denn da Wasser das Licht stark bricht, erscheint dir alles viel näher, als es tatsächlich ist. Eine Tiefe von 40 Zentimetern wirkt da schnell wie 20 Zentimeter – also sehr flach! Ab 50 Zentimeter Tiefe kannst du außerdem schöne Steinaufbauten arrangieren und dein Aquarium wird viel größer wirken.
Nano Aquarien – Ja oder Nein?
Eine beliebte Alternative zu großen Aquarien sind natülich die Nano Aquarien – also kleine Aquarien, die teilweise schon bei 10 Litern beginnen. Gerade Anfänger bevorzugen diese Nano Aquarien oft, weil sie vermentlich pflegeleichter wirken und nicht so groß und „einschüchternd“ wie ein 250 oder gar 500 Liter-Aquarium, das da auf einmal im Wohn- oder Schlafzimmer vor sich hin blubbert. Denn natürlich wirken die Mini-Aquarien auf den ersten Blick attraktiv, weil sie so schön klein und schnuckelig aussehen und fast überall hin passen. Und dann sind sie auch noch billig. Natürlich sind sie auch durchaus eine Option und haben viele Vorzüge – trotzdem würde ich von ihnen abraten, und zwar aus den folgenden Gründen:
- Größere Aquarien sind stabiler. Bei Nano Aquarien musst du sehr genau wissen, was du tust, damit die Wasserparameter perfekt eingestellt sind Sonst passiert es leider schnell, dass die Wasserwerte kippen und deine Tiere sterben.
- In einem Nano Aquarium kann man kaum Fische halten. Und die meisten Anfänger (und auch Profis) möchten eben nun mal gerne viele bunte Fische beobachten.
- Size does matter – Menschen haben nun mal einen Hang, immer etwas Größeres zu wollen – sei es das Haus, das Auto oder was auch immer. Das gleiche gilt für Aquarien. Wer sich also ein Nano Becken kauft, wird oft schnell den Wunsch nach einem größeren Becken verspüren – warum also nicht besser das Geld sparen und direkt in eine vernünftige Aquariengreöße investieren?
Ich hoffe, diese Tipps haben dir schon mal weitergeholfen, sie sind natürlich rein subjektiv, am Ende bist du es, der wissen muss, was er will 🙂
Hier kommst du noch zu den anderen Artikeln der Serie „Meerwasseraquarium einrichten“:
- Wieviel kostet ein Meerwasseraquarium?
- Wieviel Zeit benötigt ein Meerwasseraquarium?
- Der beste Aufstellort für dein Aquarium
- Die richtige Beckengröße
- Das Aquarium einrichten – benötigte Technik
- Das Aquarium einrichten – Korallen
- Das Aquarium einrichten – lebende Steine
- Das Aquarium einrichten – Pflanzen
- Das Aquarium einrichten – Fische
- Das Aquarium einrichten – Beleuchtung